Architekturfotografie

Posted on
Seestadt Aspern Wien 2021 06 0043_©Michael Neruda

Jeder Fotograf findet mit der Zeit seine Lieblings-Genres.
Bei mir ist es neben der Landschafts- und Streetfotografie die Architektur.

Auch wenn ich die Abwechslung sehr schätze, komme ich immer wieder zur Architekturfotografie zurück. Es sind die Linien, Formen, Strukturen und Farben an den Gebäuden, die mich faszinieren. Gepaart mit meinem technischen Hintergrund und der Herausforderung, die so unterschiedlichen und vielfältigen Gebäudeformen optimal umzusetzen und zu fotografieren.

Seestadt Aspern Wien 2021 06 0043_©Michael Neruda

Zu Beginn nähere ich mich einem neuen Objekt und versuche die Seele des Hauses zu erkennen. Was sagt mir das Gebäude, was spüre ich und was möchten der Architekt und der Hausherr mit dem Gebäude ausdrücken. Danach geht es an die Umsetzung all dieser Eindrücke und das Erstellen einer perfekten Bildkomposition. Dabei unterscheidet man zwischen der dokumentarischen Gestaltung, also der Darstellung des Gebäudes meistens in der gesamten Form, und der künstlerischen Gestaltung. Die künstlerische Gestaltung lässt uns Fotografen freie Hand und häufig werden nur einzelne Bereiche eines Gebäudes in Szene gesetzt. Oft ist diese Grenze sehr eng oder überschneidet sich in der Umsetzung oder dem jeweiligen persönlichen Empfinden des Betrachters.

Ein sehr interessantes und herausforderndes Gebäude ist der Erste Campus in Wien.
Umso dankbarer war ich über die Genehmigung für ein Fotoshooting und einen Videodreh.
Um einen Gesamteindruck vom Campus zu erhalten, habe ich auf der Dachterrasse des Atriums mit der Begehung begonnen.

Unübersehbar die geschwungenen Linien, die dadurch entstehende Dynamik:
Von allen Seiten fließt Energie.
Die Offenheit des Gebäudekomplexes ist sofort erkennbar.
Die Grünflächen sorgen für eine einladende und naturverbundene Stimmung, mitten in einem Komplex, der für 5000 Menschen den Arbeitsplatz bietet.

Ich denke, an so einem Ort fühlt sich der Mensch deutlich wohler als an vielen anderen Arbeitsplätzen. Eine außergewöhnliche Umgebung für den täglichen Aufenthalt.

Und für mich als Fotograf ein traumhaftes Thema mit jeder Menge unterschiedlichster Motive. Die Spielwiese ist fast unerschöpflich. Sie reicht von der Auswahl der Blickwinkel bis zur anschließenden Bildbearbeitung, bei der die Fotos ihren Feinschliff erhalten.
Sehr oft wechsle ich dabei in die Schwarz-Weiß-Darstellung, um Formen und Strukturen noch besser hervorheben zu können.